Wuschewier
    Ein Dorf im Oderbruch

    Unter Friedrich II wurde 1746 bis 1753 das Niedere Oderbruch durch Verlegung und Bewallung der Oder trockengelegt und 30 neue Dörfer gegründet. Wuschewier gehörte zu den ersten, die mit Kolonisten aus Polen, Pommern, dem Spreewald und umliegenden Orten von Schwedt bis Guben besetzt wurde.

    Wie alles begann

    Der eigentliche Geburtstag von Wuschewier ist der 22. Januar 1757, an dem Markgraf Carl von Brandenburg-Sonnenburg den Befehl zum Aufbau des Dorfes erteilte. Nach dem Markgrafen hieß der Ort anfangs Carlsburg, aber schon 1764, dem Jahr der Erbauung des Schul- und Bethauses, ist er als „Buschewier“ und 1791 als „Wuschwieher“ in den Dokumenten verzeichnet. Der etwas wunderliche Name rührt von der „Wuschewiere“, dem Fließ, an dessen Südwestseite der Ort planmäßig als Straßendorf errichtet wurde.

    Die Kolonisten kommen

    Die Besiedlung des Bruches hatte handfeste bevölkerungs- und wirtschaftspolitische Hintergründe, die Größe der Hofstellen gab die soziale Struktur der Dörfer vor. So war Wuschewier ein (fast) reines Büdnerdorf: 62 der 64 Hofstellen umfassten 12 Morgen und 1763 14 Morgen. Später kamen 14 Morgen pro Kopf hinzu. Zwei Hofstellen waren 30-Morgen-Halbbauernstellen. Die Kolonisten hatten die Hofstellen selbst zu räumen und die Gebäude wurden bei freiem Bauholz und sonstigen Vergünstigungen durch die Dorfgemeinschaft errichtet.

    historische Postkarte Wuschewier

    Die Häuser entstanden nach einheitlichem Bauplan: Bauweise, Material, Höhe und Grundrisse waren für die verschiedenen sozialen Gruppen genau vorgegeben. Sparsamkeit und Funktionalität waren die Leitlinien. Bereits im Herbst 1757 waren die Hofstellen in Wuschewier bezugsfertig.

    Das Dorf im Wandel

    Zwei große Feuerbrünste veränderten die ursprüngliche Dorfstruktur stark: 1803 wurde der südwestliche, 1829 der nordwestliche Teil ein Raub der Flammen. Nur das alte Schul- und Bethaus und einige wenige Häuser am Rande des Dorfes blieben verschont. Der Wiederaufbau erfolgte weitläufiger.

    Bedeutung hatten auch die Jahre 1842, 1848 und 1856, in denen viele Wuschewierer in die USA auswanderten. Die Ursache lag im wesentlichen in kirchlichen Wirren: die Absonderung der Altlutheraner führte zu einer tiefen Spaltung der Dorfgemeinschaft. Trotz der Abwanderung wuchs der Ort und war 1876 einer der Hauptorte der Gänsemast im Oderbruch.

    Wuschewier heute

    Bis zur Eingliederung 1995 als Ortsteil von Neutrebbin war Wuschewier eine selbständige Gemeinde. Es ist als Wohndorf eingestuft und hatte zu diesem Zeitpunkt 187 Einwohner. Heute leben hier noch 120 Seelen.

    Tag des offenen Denkmals 2021 mit Konzert von Heike Matzer und Jens-Uwe Bogadtke

    Über das Oderbruch hinaus, ist Wuschewier für seine Schlachtefeste und die Pflanzenbörse im Schul- und Bethaus bekannt.

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